Bergauf

AlexanderBike Guide schiebt
Im letzten Beitrag ging es um den Anspruch an die Fitness und die Erwartungen der Teilnehmer. Heute schauen wir uns die Rolle des Guides einmal genauer an. In meinem Lieblings-Urlaubsland ist die primäre Aufgabe des Guides, perfekt (und möglichst farblich auf sein bike abgestimmt) gekleidet zu sein, einen sportlichen Körperbau zu haben und gute Laune zu verbreiten. Zum Beispiel dadurch, dass er ein gemeinsames Lied anstimmt („volare…. aaaaaahh aaaaaaahhhhhhh.…“).Was macht der Guide noch: wenn eine Steigung kommt – immerhin sind wir in Italien – gibt es eine Ansage. Gern in Form von „piccola salita“ – das können auch schon mal zwei oder mehr Kilometer sein. Ein klitzekleiner Anstieg – oder auch etwas steiler. Diese Info gibt es immer vorweg, also kann ich mich darauf einstellen, ob es schlimm oder ganz schlimm wird. Ich zum Beispiel finde alles über einen Kilometer bergauf wirklich schlimm. Egal wie steil. Immerhin fahre ich sonst in Hamburg, da ist alles herrlich flach. Wenn mir während meines Kampfes mit dem Berg allerdings jemand sagt: „da vorn kommt ein Kilometer flache Strecke“ durchströmt mich Erleichterung und damit gleich ein wenig Energie. Funktioniert. 
Der Guide fährt übrigens immer am Ende mit der langsamsten Fahrerin, um sicherzustellen, dass alle den Berg hochkommen.

Ich meine, die Aufgaben einer Führungskraft sind ganz ähnlich: Sie sagt ihren Mitarbeitern, wenn sie eine harte Zeit vor sich haben. Sie redet es nicht schön. Wenn es um Veränderung geht, um eine Zeit mit besonders viel Arbeit, um unpopuläre Rahmenbedingungen,…. klar hört das niemand gern. Aber wenn die Mitarbeiter sich drauf einstellen können, werden sie ganz anders dabei sein, sie können ihre Energie entsprechend einteilen. Im besten Fall haben sie eine Vorstellung, wann sie das Ziel erreicht haben werden und die Strecke wieder ebener wird. Und noch was: eine gute Führungskraft lässt ihre Leute dabei nicht allein! Sie schaut regelmäßig, wie sie klarkommen und wo sie Motivation und Anerkennung – oder einen kleinen Schubs – brauchen.

Wenn ich Mitarbeiterin bin, hilft es mir, wenn ich weiss: meine Führungskraft sieht, dass ich gerade mit einem Berg Arbeit kämpfe.
 
Ach ja: bergab fährt dann jede wieder ihr Tempo und geniesst den Fahrtwind und die Endorphine!! (Ein herrliches Thema für eine der kommenden Wochen!)

Wo kannst du in dieser Woche für eine gute Vorbereitung auf den steilen Anstieg sorgen? Wie klar bist du, wenn es um den Weg zum Ziel – geht? Wo gibst du auf dem Weg Orientierung? Wer fährt gerade am Ende der Gruppe und braucht deine Ermutigung besonders? 

Foto mit freundlicher Genehmigung des Alexander Bike Hotel, Gabicce Mare (Italia)

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