Spezialist oder Generalist?

Heute war Triathlon. Mit knapp 17 Grad Wassertemperatur in der Elbe kein Triathlon Wetter – da stellt sich die naheliegende Frage: Warum tue ich mir das an??

Eine andere, etwas provokantere Frage, ist die: Warum gut in einer Sache sein, wenn ich durchschnittlich in DREI Sachen sein kann? Ja, warum eigentlich? 

Die meisten Triathleten, die ich kenne, können nur eine der drei Disziplinen wirklich gut. Das ist bei mir – für den einen oder anderen nicht ganz überraschend – das Radfahren. Schwimmen fand ich speziell heute nicht nur ausgesprochen kalt, sondern um hier richtig gut zu sein, müsste ich sehr viel Zeit in Training investieren. Tue ich aber nicht – weil ich ja viel lieber auf dem Rennrad sitze. Und Laufen ….  wenn man sich unmittelbar davor mit 30 – 40 Stundenkilometern fortbewegt hat, ist das irgendwie langweilig. Und dann muss man sich ja dazwischen auch noch jedesmal umziehen: nach dem  Schwimmen abtrocknen, die Fahrradschuhe an, den Helm auf (bei den aktuellen Temperaturen: was überziehen!), später dann die Radschuhe aus, die Laufschuhe an …

Wenn ich es mir recht überlege, lasse ich das im nächsten Jahr mit dem Schwimmen und Laufen einfach mal sein. Oder?? Irgendwie macht es mir auch Spaß, mich in den unterschiedlichen Disziplinen auszuprobieren. Und gibt mir einen Grund, ab und an die Laufschuhe oder den Badeanzug anzuziehen, um mal andere Muskeln zu trainieren.

Wie ist das im Arbeitsleben? Irgendwann kommt fast jede*r an den Punkt, an der er/sie sich entscheiden muss, Spezialist oder Generalist zu sein. Beides hat Vor- und Nachteile. Als ich noch Führungskraft war, habe ich manchmal gesagt „ich kann alles ein bisschen und nichts richtig“. Ausser Führung natürlich. Habe ich mich damit wohl gefühlt? Nicht immer. Dennoch war für mich das Ziel immer klar: für meine Mitarbeiter*innen einen guten Rahmen zu schaffen, in dem sie ihre Stärken entwickeln können. Klar und wertschätzend in der Kommunikation zu sein. 

Was ist dein Ziel? Siehst du dich als Spezialist und entwickelst deine Kompetenzen gezielt weiter, um als fachlicher Ansprechpartner immer gefragter zu werden? Bist du Generalistin und suchst dir einen Rahmen, in dem du deine vorhandenen Kompetenzen, vielleicht dein Organisations- oder Kommunikationstalent einsetzen kannst? Kannst du das Wissen der Spezialisten um dich herum so organisieren, dass ein gutes Teamergebnis dabei herauskommt? Eine andere Frage: Ist das Umfeld, in dem du dich gerade befindest, geeignet, die von dir gewünschte Richtung weiterzuverfolgen? Wird deine jeweilige Kompetenz ausreichend gewürdigt, und kannst du sie weiter ausbauen? Was kannst du in dieser Woche tun, um deine Spezialisten-/ Generalistenkompetenz so auszuüben, dass du dich wohl damit fühlst?

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