Durchhalten oder: Schmerzen aushalten

Gravelbike Feldweg

Endlich Frühling im Norden! Am Wochenende habe ich das Wetter genutzt und war gleich zweimal unterwegs: Samstag mit dem Rennrad den Gegenwind am Deich getestet, und am Sonntag mit dem Gravelbike den Waldboden. Dort entstand der heutige blog. Unter Schmerzen….. die sind nämlich am Anfang der Saison mein ständiger Begleiter. Die Schultern, der Nacken, jeder Millimeter, der den Sattel berührt, die Beine ….. also eigentlich fast alles. Wenn ich wieder öfter auf den Sattel steige, meistens im März, geht es spätestens nach 20 oder 30 km mit den Schmerzen los. Da hilft nur eins: Zähne zusammenbeissen – und: weiterfahren. Den Schmerz aushalten. Aussitzen, könnte man auch sagen. Immer wieder. Jedes Wochenende oder wann immer es passt. 

Wenn ich es schaffe, weiterzumachen, mein Pensum jedesmal ein wenig zu steigern, schaffe ich im Mai/Juni schon 100 km. Immer noch unter Schmerzen, aber wer selber diese Erfahrung gemacht hat, weiss, dass Endorphine für all das entschädigen! 

Was das mit Führung und Arbeitsleben zu tun hat? Die meisten von uns bewegen sich gern in ihrer Komfortzone. Also innerhalb der 20 oder 30 km. Wenn es weh tut, schwierig wird, versuchen wir, den Schmerz oder die Schwierigkeiten zu vermeiden. Wenn wir aber durchhalten und uns immer ein Stückchen mehr fordern, stellen wir fest, dass wir viel mehr können. Wir verlassen unsere Komfortzone oder besser noch: wir erweitern sie. Und dann beginnt das Lernen. Und es folgt der Stolz, etwas geschafft zu haben, was wir uns anfangs gar nicht zugetraut hätten. Wie zum Beispiel die 100 km zu fahren. 

Wie wir das schaffen? Manche von uns trauen sich einfach, springen ins „kalte Wasser“ (oder steigen aufs Rennrad) und halten durch, auch wenns hart ist. Andere schaffen es mit Hilfe einer Führungskraft, die „schubst“ – weil sie das Potenzial sieht, was der Mitarbeiter selber noch gar nicht erkannt hat – und die bei Bedarf hilft, dranzubleiben. 

Wo bleibst du in deiner Komfortzone? Gibt es Momente, in denen du dir wünscht, es möge weitergehen, aber du traust dich nicht, den nächsten Schritt zu gehen? Wenn du Führungskraft bist: wo kannst du deiner Mitarbeiterin helfen, ihre Komfortzone zu erweitern, indem du ihr herausfordernde Aufgaben gibst? Wo kannst du deinen Mitarbeiter beim „Durchhalten“ unterstützen und ihm dadurch Erfolgserlebnisse und Wachstum ermöglichen?

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert