Pünktlichkeit oder: Regel #87
Zu Weihnachten habe ich ein großartiges Buch bekommen (Danke, Kerstin!!!). Es geht darin um die Regeln des Rennradfahrens. Da gibt es zum Beispiel die Regel, dass man sich in jedem Falle die Beine zu rasieren hat (#33) und die Bügel der Brille über den Gurten des Helms zu sitzen haben (#37) Bei diesen Regeln fällt es mir noch schwer, einen Bezug zu Führung oder Teamarbeit herzustellen – schreib deine Anregungen dazu gern in das Kommentarfeld!
Heute möchte ich auf Regel #87 eingehen: Die Ausfahrt startet pünktlich. Ohne Ausnahme.
Die Begründung des Autors: Durch dein pünktliches Erscheinen signalisierst du, dass dir diese Ausfahrt heilig ist. Du demonstrierst mit Taten deine Entschlossenheit und Hingabe für diesen wichtigen Teil deines Sports. Und: du sorgst dafür, dass mehr Zeit für den Espresso danach bleibt: warum Zeit verschwenden, indem du mit Verspätung losfährst?
Klare Sache also. Ich warte ja auch nicht gern auf die anderen, wenn die es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nehmen. Schliesslich will ich Fahrradfahren und nicht frieren. Wie nimmst du es denn mit der Pünktlichkeit am Arbeitsplatz? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Wieviel Zeit hast du schon mit Warten in einem (virtuellen) Konferenzraum verbracht, weil noch nicht alle da waren – und statt des smalltalks hättest du viel lieber noch die dringende Sache fertiggemacht, an der du gerade arbeitest?
Ich habe es oft erlebt, dass in Besprechungen alle da waren – bis auf den Chef. Da sitzen dann fünf oder acht Menschen für 10 Minuten. In der Summe ist damit circa 1 Arbeitsstunde verschwendet. Ich habe schon von Teams gehört, wo Zuspätkommen mit einem Beitrag in die gemeinsame Kaffeekasse geahndet wurde.
Mein Impuls für dich: wo kannst du diese Woche (und danach) deine Wertschätzung für die Zeit deiner Kollegen oder Mitarbeiterinnen dadurch ausdrücken, dass du zur vereinbarten Zeit im Meeting bist? Wenn du Führungskraft bist: gehst du mit gutem Beispiel voran? Fällt es dir schwer, deine Mitarbeiter darauf aufmerksam zu machen, dass sie durch ihr Zuspätkommen die Zeit der anderen verschwenden bzw. das Meeting dadurch länger dauert als es müsste?In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Woche mit ausreichend Zeit für den „Espresso danach“!
Wer sich für das Buch interessiert: „Die Regeln“ – Kodex für Radsportjünger, Covadonga Verlag